Unsere Kirchen

Zu unserem Gemeindegebiet gehören die Orte Bollensen, Emern, Gavendorf, Kahlstorf, Klein Pretzier, Groß Pretzier, Könau, Kroetze, Kroetzmühle, Drohe, Lehmke, Ostedt und Wieren.
Wir haben fünf Kirchen, die wir Ihnen hier näher vorstellen möchten.

St.-Dionys-Kirche Lehmke

Quelle: Archiv der Kirchengemeinde Lehmke-Wieren
Die Geschichte Lehmkes und seiner St.-Dionys-Kirche
In dieser Gegend hat es schon vor Christi Geburt Siedlungen gegeben. Urkundlich erwähnt wird Lehmke jedoch erst im Jahre 1227; man schreibt Lembeke, Lenbeke, Leimbeke.
Nur aus der Tatsache, dass im Jahre 1378 in dem zum Kirchspiel gehörenden Ostedt eine Kapelle eingeweiht wird, lässt sich schließen, dass es in Lehmke selber seit mindestens 1350 schon eine Feldsteinkirche gegeben hat. Sie stand bis zum Ende des 19. Jahrhunderts und war dem Heiligen Dionysius geweiht – dem ersten Bischof von Athen (nach Apg. 17,34), begraben bei Paris in St. Denis.

Wegen Einsturzgefahr wurde die Kirche 1896 abgerissen und an ihrer Stelle eine neue Kirche errichtet: ein Backsteinbau in neugotischem Stil und einem 46 m hohen Turm. Am 18. Dezember 1897 wurde sie geweiht.

Das Schmuckstück der alten wie der neuen Kirche ist der spätgotische Flügelaltar (um 1450) des Lüneburger Holzschnitzers Cord Snitger. Die obere Schreinreihe stellt die Apostel dar. Zwischen ihnen in der Mitte sind Christus und Maria dargestellt. Die untere Reihe zeigt links die fünf klugen und rechts die fünf törichten Jungfrauen, in ihrer Mitte Christus, von zwei Engeln umgeben.

Die leuchtenden Glasfenster wurden um 1925 gestiftet. Die Orgel, der Taufstein und die Kanzel stammen aus der Zeit des Neubaus.
St.-Jakobus-Kirche
Weil die alte Feldsteinkirche (Alte Kirche Wieren, s. u.) aus dem 12. Jahrhundert nicht mehr ausreichend erschien, wurde 1911 die „neue“ Kirche errichtet. Sie zeigt den typischen neugotischen Stil der Zeit mit schönem Blendwerk.

Alte Kirche Wieren
Die Alte Kirche Wieren stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie ist erhalten und konnte renoviert werden und wird im Sommer zu Gottesdiensten und Konzerten genutzt.

Aus der alten Kirche kamen in die St.-Jakobus-Kirche:
  • die Holzplastik einer Pieta (Beweinung Christi) von etwa 1480
  • ein Renaissancealtar von 1649 mit Bildtafeln, den die Kirchengemeinde um 1850 aus der ehemaligen Schlosskapelle in Wrestedt erhalten hat.

Kirche Emern

Quelle: Archiv der Kirchengemeinde Lehmke-Wieren
Die Geschichte Emerns und seiner Kirche
Etwa um 200 – 300 n.Chr. wurde die Siedlung Everinge von den Langobarden gegründet Die erste schriftliche Erwähnung Emerns stammt aus dem Jahr 1032. Zur Regierungszeit Karls des Großen (768 – 814) wurde das Sachsenland christianisiert, 785 wurde Herzog Widukind getauft.

Missionszellen der westfränkischen Sachsen-Mission waren in Suderburg (St. Remigius, Bischof von Reims), in Nettelkamp (St. Martin von Tours) und in Lehmke (St. Dionysius, St. Denis bei Paris). Ob dann auch gleich noch im 8. Jahrhundert die umliegenden Dörfer christianisiert wurden, ist nicht sicher. (In Emern war noch 1359 das westslawische Recht des Dedenick im Gebrauch.) Wie in Ostedt (1378) wurden im 14. Jahrhundert die ersten Feldsteinkirchen gebaut, so auch in Emern. (In Lehmke und Ostedt hat es vorher wahrscheinlich schon hölzerne Kirchen / Kapellen gegeben.)

Um 1540 war das Uelzer Land bereits evangelisch. Aus der alten Kapelle, die 1893 abgerissen wurde, sind noch die Abendmahlskelche, eine Patene und eine Taufschale erhalten.
 
Schon am 22. Oktober 1893 wird die neue Kirche in Emern eingeweiht. Weihnachten 1898 bekam die Gemeinde zwei neue Glocken und eine Turmuhr.

1917 mussten die Zinnpfeifen der Orgel zu Kriegszwecken abgeliefert werden. Noch wurden die Glocken verschont, doch 1942 musste die große Glocke zum Einschmelzen abgeliefert werden. 1952 wurden neue Kirchenfenster installiert, 1965 eine neue große Glocke gestiftet und 1969 der Turm renoviert. 

Der Friedhof rund um die Kirche wurde 1993 geschlossen, ein neuer Friedhof bestand bereits seit 1952 am Krähenberg in Emern.

Johannes-der-Täufer-Kirche Ostedt

Quelle: Archiv der Kirchengemeinde Lehmke-Wieren
Die Geschichte Ostedts und seiner Johannes-der-Täufer-Kirche
Das Dorf Ostedt wird 1032 erstmals schriftlich erwähnt, doch die Siedlung hat es schon viel früher gegeben. Funde aus der Zeit vor Christi Geburt (Eisenschlacke und große Findlinge) belegen die frühe Besiedlung dieses Gebiets. Und lange schon gibt es auch Christen im Gebiet des alten Lehmker Kirchspiels (Ende 8. Jahrhundert).
 
Im Jahre 1377 wurde in Ostedt eine Feldsteinkapelle erbaut und am 4. Februar 1378 durch Erich von Winsen, Weihbischof von Verden, zur Ehre Johannes des Täufers geweiht. Das Kirchweihfest wird seitdem jedes Jahr am 29. August (dem Tag der Enthauptung Johannes des Täufers) – seit beinahe 650 Jahren – gefeiert, von etwa 1800 an als Erntedankfest.

Ende des 11. Jahrhunderts wurde den Ostedtern die Kapelle zu klein und sie wurde 1908 abgerissen (leider!). Dabei fand man im Altar uralte Dokumente und Reliquien des Heiligen Gereon eingemauert.
 
Am 10. Oktober 1909 wurde die neugotische Kirche geweiht. Zur Einweihung schenkte die deutsche Kaiserin und Königin von Preußen der Kirche eine kostbare Altarbibel.

Die vom Pastor und Gemeindegliedern gestiftete große Glocke musste am 3. August 1942 für Kriegszwecke abgeliefert werden. 1959 wurde eine neue Glocke im Turm der Ostedter Kirche installiert. Zusammen mit einer kleineren Glocke von 1920 ruft sie heute zum Gottesdienst.

Am Himmelfahrtstag ist in jedem Jahr ein Festgottesdienst auf dem Sportplatz von Ostedt. Und jedes Jahr – egal ob am Sonn- oder Alltag – wird am Tag Johannes des Täufers, also am 29. August, in Ostedt das Erntedankfest gefeiert.